Gent, Bürogebäude für Claerhout Communicatiehuis

Land: België
Ort: Gent
Projektname: Kantoor Claerhout Communicatiehuis
Art des Bauwerks: Zweckbau

Architekt:
Aiko Architecten en Ingenieurs (MALDEGEM)
Projektentwickler:
Claerhout Communicatiehuis NV (GENT)

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Beim Entwurf des Dachs für das Claerhout Communicatiehuis standen Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und ästhetische Erwägungen im Mittelpunkt. Die Ränder des begehbaren Gründachs wurden mit Mauerabdeckungen aus Aluminium verkleidet.

NACHHALTIGE ENTSCHEIDUNG FÜR MAUERABDECKUNG AUS ALUMINIUM

Das neue Büro von Claerhout Communicatiehuis, einem auf Baukommunikation spezialisierten Unternehmen in Gent, ist ein Gebäude, in dem man viel erleben kann. Im Communicatiehuis hat unter anderem De Vijfde Gevel seinen Sitz, eine Content- und Medienplattform für Bauherren, Architekten, Eigentümer und Lieferanten. Ganz im Geiste von De Vijfde Gevel (dt.: Die fünfte Fassade) wurde ein Dach geschaffen, für das unterschiedlichste ästhetische, funktionale und innovative Lösungen Anwendung fanden.

BEGRENZTE MATERIALVIELFALT

Nicht nur das Dach lohnt die Mühe, im Gegenteil. Die gesamte räumliche Gestaltung des Communicatiehuis begeistert, obwohl nur sehr wenige unterschiedliche Materialien verwendet wurden. Architekt Jo Verstraete von AIKO Architekten im belgischen Maldegem sagt dazu: „Das ergibt ein ruhiges Bild des architekturalen Gebäudes. Die Räume sind trägerfrei und säulenarm. Das ganze Gebäude hat nur eine einzige Säulenreihe.“

Der Auftraggeber wollte keine abgehängten Decken, sondern erhöhte Böden. Deshalb musste die Lüftungs- und Heizungstechnik im erhöhten Boden untergebracht werden. Sie sind nicht in das tragende Deckenelement integriert.“

Auffällig ist der Knick innen, der die lange Seite der Fassade in zwei Teile unterteilt. Konzeptionell ist das etwas Besonderes, aber der Knick hat auch eine Funktion. Verstraete: „Der Knick sorgt dafür, dass der Umgebungslärm von draußen gebrochen wird. Das ist auch notwendig, weil das Büro an der R4, der Stadtautobahn um Gent, liegt.“

ERLEBEN

Als Auftraggeber des Projekts hatte Claerhout Communicatiehuis als Zielsetzung nicht nur die Funktionalität des neuen Büro vorgegeben, auch das Erleben sollte eine große Rolle spielen. Zur Umsetzung dieser Zielsetzungen war die Zusammenarbeit zwischen Auftraggeber, Architekt und Bauunternehmer Jo Verstraete zufolge sehr intensiv: „Auch den Wünschen der Mitarbeiter wurde viel Gehör geschenkt. Das Ergebnis ist ein Co2-neutraler Entwurf, mit dem alle Beteiligten zufrieden sind. Wir verwendeten zwar klassische Materialien, manchmal aber mit Pfiff. Beim Klinkerstein haben wir uns beispielsweise für den Eco-Brick entschieden, weil dann eine bessere Dämmung möglich ist. Eco-Brick ist nicht so dick, so dass man 3 cm mehr dämmen kann.“

BAUDETAILS AUS ALUMINIUM

Claerhout Communicatiehuis hat zwei Etagen und eine Tiefgarage. Geradezu spektakulär ist das Dach, das teils aus einem schrägen Abschnitt (der Schanze) besteht, unter dem sich das Auditorium befindet. Das Schanzendach ist ein begehbares Gründach. Vom Auditorium aus stellt es eine große Projektionsfläche dar und sorgt so für eine natürliche Dämmung und eine angenehme Akustik. Dem Architekt zufolge wurde das Dach von KantooR4 mit dem Fokus auf Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und Ästhetik entworfen. „Deshalb wurden auch Mauerabdeckungen aus Aluminium als Abschluss für das schräge Dach wie für das Flachdach gewählt. Das System besteht aus Klammern, die eine Klickfeder haben. Darin rastet die Mauerabdeckung aus Aluminium einfach ein, wird also nicht durch Befestigungsmittel verunstaltet. Die Mauerabdeckung bleibt so schön flach und glatt. Ein schönes Detail ist auch das Dehnfugenelement, das beim Stoß zweier Mauerabdeckungen zum Einsatz kam. Es ermöglicht die fließende, geführte Entwässerung mit einer speziell eingebauten kleinen Rinne. Das Dehnfugenelement hat dieselbe RAL-Farbe wie die Mauerabdeckung.“

ÄSTHETISCH

Die Mauerabdeckung ist leicht schräg, so dass Niederschlagswasser leicht abfließt. Clever ist, dass die Abdeckung eine „Nase“ hat, so dass das Wasser nicht auf die Fassade läuft und damit die Gefahr der Verschmutzung der Fassade minimiert wird. Zusätzlich zur Nachhaltigkeit und Wartungsfreundlichkeit war auch die Ästhetik bei der Wahl von Aluminium für die Mauerabdeckung ausschlaggebend. Jo Verstraete: „Die Detailausführung muss schön sein und zum Grundkonzept passen.“