Nachhaltige Umwidmung eines ehemaligen Multi-Tenant-Gebäudes. Eine Mischung aus Neubau und Renovierung. Dabei erhielt das Gebäude unter anderem eine komplett neue Außenhülle.
Die Anwohner waren zweifelsohne glücklich, als die Pläne zur Neugestaltung des Multi-Tenant-Gebäudekomplexes am Kloosterplein bekannt wurden. Eine Neugestaltung, die durch die beabsichtigte Zweckänderung veranlasst wurde, da die Rabobank das Multi-Tenant-Gebäude übernehmen wollte. Das hat nach Aussagen des Architekten Frans Deelen von De Bont CS Architekten aus Breda so einiges nach sich gezogen. Heraus kam eine besondere Kombination aus Renovierung und Neubau.
„Wir entwickelten damals eine Vision, die zu einem öffentlichen Gebäude wie der Rabobank passt. Transparenz war da wichtig. Das, was wir herausgenommen haben, haben wir auch tatsächlich entfernt. Eine der einschneidendsten Veränderungen war dabei die Entfernung der Treppe in der Ecke, in der sich nun der Haupteingang befindet. Eine tragende Treppe, so dass wir vorübergehend das Obergeschoss abtrennen und abstützen und nach dem Abriss der Treppe wieder verbinden mussten. Durch den Abriss der Treppe wurde absolute Transparenz geschaffen. Die ursprünglichen Eingänge zu beiden Seiten des Gebäudes wurden unauffälliger gestaltet und dienen nun als Mitarbeitereingang.“
Eine andere einschneidende Anpassung war, dass das gesamte Gebäude eine komplett neue Hülle bekam. Das ursprüngliche Gebäude war nach heutigen Maßstäben schlecht isoliert. Die Gebäudehülle wurde vollständig entfernt und mit einer neuen Dämmung und - aus statischen Gründen - mit Ziegelriemchen verkleidet. Das hatte auch Folgen für den Dachrandabschluss, für den der Architekt eine Mauerabdeckung aus Aluminium wählte. Die Fassade ist bis zum Dachrand gut 20 cm dicker. Eine Mauerabdeckung aus Aluminium schien die perfekte Lösung zur Abdeckung der gesamten Breite aus Dämmung und Ziegelriemchen, die zum Dach hin enden. Auch das begehbare Gründach hat eine Brüstung, die mit einer Aluminium-Mauerabdeckung und einem Geländer versehen ist, das als Absturzsicherung dient.
Frans Deelen mag Baudetails ohnehin lieber aus Aluminium als aus Kunststoff zum Beispiel („Ich bin kein Fan von Kunststoff“). „Das Schöne an Aluminium ist, dass man Details mit einem schönen schlichten, glatten Ergebnis fertigen kann, wie zum Beispiel die Mauerabdeckung. Die Optik spielte dabei eine Rolle: Von den Büros aus schaut man aufs Dach. Ich habe bewusst eine Aluminiumabdeckung genommen, die über die gesamte Breite der Mauer reicht.“
Das Gebäude ist L-förmig. Eine ebenfalls einschneidende Veränderung ist, dass in der Ecke des L ein schöner Luftraum errichtet wurde, der wie ein Dreieck zwischen den beiden Seitenschenkeln liegt. Auch der Luftraum hat einen Eingang für Besucher, die von der Rückseite aus in die Bank gehen möchten. Von diesem Eingang aus hat man maximale Sicht diagonal durch die Ecke bis zum anderen Eingang. Und natürlich auch andersherum. Unterstrichen wird die Transparenz durch das Dach, das aus einer Kombination aus Glas und Gründach besteht. Auch als Dachabschluss wurde eine Mauerabdeckung aus Aluminium verwendet.
Die größte optische Änderung ist vielleicht die völlig neue Fassadenverkleidung. Bei der Entfernung der Gebäudehülle hat der Architekt die Fensterstöcke der bestehenden Aluminiumfenster beibehalten und neue Aluminiumfenster mit HR++-Glas in diese Fensterstöcke einbauen lassen. So erfüllt die Fassade insgesamt die neuen (Wärmeschutz-)Normen. Da die Fassade mit gut 20 cm Dämmung isoliert ist, sind die Fenster zurückgesetzt. „Die Fassade hat dadurch mehr Body", so Frans Deelen. „Zur Akzentuierung der Tiefenwirkung wurde die Fensterlaibung mit Aluminium verkleidet, das mit dem Klinker kontrastiert. Damit die Entwässerung gut gelöst ist, haben die Fenster außerdem Aluminium-Fensterbänke.“
Alles in allem ist dem Architekten der Umbau des ehemaligen Bürogebäudes hervorragend gelungen. In einer Ausführung, die zu unserer, von Nachhaltigkeit geprägten Zeit passt. Das sieht man nicht nur an der Verwendung wartungsarmer Baustoffe wie Aluminium, sondern auch an der Energiebilanz. Das Gebäude mit der Mauerabdeckung aus Aluminium, die eine perfekte Lösung zu sein schien, hat das Breaam-Label „sehr gut“.